Was für eine Art  von Dialog kann in der Begegnung mit den „Bilderrätseln“ von Claudia Hirtl  entstehen? Welche Art von Denkanstoß oder Reflexion wird von Hirtls Kunst  ausgelöst oder was für Sinnesempfindungen – jenseits von kognitiver  Wahrnehmung – können dabei inspiriert werden? 
                              Da stehen  zweifellos Zeichen vor uns: aus dem Japanischen entlehnte und zum Teil auch stark verfremdete kanji sind in den – mit  unterschiedlichen Anlagen von Pigmenten geschaffenen – vielschichtigen Bildtext  eingefügt. Das Erkennen des kanji, wenn  einem dies gelingt, lässt einen aber nicht viel weiterkommen als das Ablesen  des (bisweilen gegebenen) Titels, der lediglich auf das dem japanischen Zeichen  unterliegende begriffliche Konzept verweist. So skriptural die Bilder an ihrer  Oberfläche sind, so profund schrift- beziehungsweise sprachbezogen sind die  Bilder auch in ihrer Wesenshaftigkeit. Der Sinngehalt von Hirtls Bildern kann  erst erschlossen werden, wenn man die materiellen Bildbestandteile, den  Arbeitsvorgang und Bedeutungsintention ganzheitlich betrachtet.  |