Es sind philosophische Begriffe, um deren  Aufarbeitung oder besser gesagt, um deren Erarbeitung es Hirtl in ihrer Kunst  geht.  Hirtls Bilder sind künstlerische  Annäherungen an Grundkonzepte der menschlichen Befindlichkeit bzw. Aspekte von  Seins-Zuständen, wie sie in östlicher Philosophie reflektiert werden: in ihrem  Gesamtwerk figurieren immer wieder die Konzepte von Zeit, Ort, Selbst, Sprache  und die Gegenüberstellung von Innen und Außen. Hier in dieser Auswahl von  Bildern beschäftigt sich die Künstlerin mit dem Fluss der Zeit, mit dem Lauf  der Zeiten (auch mit Endlosigkeit) und der Vorstellung vom Selbst.  Hinter diesen Kategorien versteckt sich eine  Vielfalt von Vorstellungen, die vom Gedankengut der Phänomenologie, der  Hermeneutik genauso wie von der japanischen Kyoto Schule beeinflusst scheinen.  Das jeweils verwendete Zeichen, egal wie abgewandelt es vom ursprünglichen kanji auch sein mag, dient als  Markierung; die künstlerische Umwandlung der Assoziationsketten, die sich an  die ausgewählten Begriffe anknüpfen, zeigt sich aber im Prozess der  Darstellung – sei das nun in der hervorragenden Tiefenstruktur jedes Bildes, in  der Aneinanderreihung bzw. Gegenüberstellung der einzelnen Tafeln, oder auch in  der Auflösung bzw. Fragmentierung des zeichenhaften Referenten über etliche  Bildteile hinweg. 
                            Die Dynamik von Hirtls Bildern erfordert eine Bewegung  der Beschau: es geht hier nicht um eine Abfolge von Bildern (oder Bildteilen),  sondern um Verschiebung, Überlagerung, Verdichtung von Bild- und damit  Sinngehalten.  Nicht stummes oder starres  Betrachten, sondern inneres Mitgehen wird notwendig.  Denn hier präsentiert sich kein Resultat,  sondern ein Geschehen.  |